
GEMEINDE OSTEN
Stolpersteine für die „Familie Philippsohn“
Am 21. September 2018 sollen in der Gemeinde Osten die
mit Spenden finanzierten „Stolpersteine“ für die ermordeten
Mitglieder der jüdischen Familie Philippsohn verlegt
werden, die am 18. November 1941 deportiert wurde.
Seinerzeit hatten Schülerinnen und Schüler der Hemmoorer
Förderschule „Am Alten Postweg“ eine Projektarbeit über das
Leben und Schicksal dieser jüdischen Familie durchgeführt und
im Rahmen einer Ausstellung im Rathaus der Samtgemeinde
präsentiert. Eine Spendensammlung zu diesem Anlass brachte
den Grundstock für die Erstellung der Stolpersteine zusammen.
Um die Erinnerung an Adolf Philippsohn, seine Frau Irmgard
und die gemeinsame Tochter Anna Luisa in der Gemeinde
wachzuhalten, wurde bereits 2001 die Straße „Am Dubben“
22 HEMMOOR MAGAZIN 29 / 2018
in „Philippsohnstraße“ umbenannt. Diese Straße befindet sich
in unmittelbarer Nähe des einstigen Wohnhauses der Familie.
„Stolpersteine“ ist ein europaweites Projekt von Gunter
Demnig, der damit an die Verfolgung der Juden, Zigeuner/
Sinti und Roma im Nationalsozialismus erinnern will. Dabei
Weltkulturerbetitel für die Schwebefähre:
Konferenz in Bilbao erfolgreich
Es ist ein ehrgeiziges und mühevolles Ziel, der UNESCO
Weltkulturerbetitel für die Schwebefähre Osten-Hemmoor.
Nachdem bereits im September letzten Jahres eine
große Konferenz in Buenos Aires, dem einzigen außereuropäischen
Standort einer Schwebefähre stattfand, hatte nun Spanien,
das die Federführung auf der letzten Konferenz übernommen
hatte, zu einer weiteren Tagung vom 26. bis 28. Juli 2018
eingeladen, um weitere Fortschritte auf dem Weg zum Weltkulturerbetitel
für die letzten acht noch bestehenden Schwebefähren
zu erreichen. Für die Schwebefähre Osten-Hemmoor
haben an der Konferenz Frau Birgit Greiner für den Landkreis
Cuxhaven als Eigentümer, die Herren Karl-Heinz Brinkmann
und Lothar Klüser als Vertreter der Fördergesellschaft, letzterer
zugleich als stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde
Osten, sowie Dirk Brauer als Samtgemeindebürgermeister und
Stadtdirektor der Stadt Hemmoor teilgenommen.
Wie bereits den Zeitungen zu entnehmen war, werden nach derzeitigem
Sachstand die britischen Schwebefähren in Middlesbrough
sowie Warrington nicht Bestandteil eines gemeinsamen
seriellen Antrages. Die Einbeziehung der Fähre in Newport
(ebenfalls Großbritannien) ist noch unklar. Entgegen der durch
die Niederelbe-Zeitung getroffenen Schlussfolgerung ist jedoch
nach Auffassung der für die UNESCO-Weltkulturerbestätten
zuständigen Mitarbeiterin im Auswärtigen Amt, die neben einem
Vertreter des Nds. Ministeriums für Wissenschaft und Kultur
ebenfalls an der Konferenz in Bilbao teilgenommen hat, die
Einbeziehung der britischen Fähren nicht zwingende Voraussetzung
für die Erfolgsaussichten des seriellen Antrages, so
dass die Erfolgschancen für die deutschen Fähren auch nicht
deutlich gesunken sind. Bereits auf der in Rendsburg stattgefundenen
Konferenz im Jahre 2013 wurde in Betracht gezogen,
einen Antrag ggfls. auch unter Verzicht auf die britischen Fähren
zu stellen.
Auf der Konferenz ist des Weiteren herausgearbeitet worden,
welche Schritte als Nächstes erfolgen sollen und welche Detailfragen
noch zu klären sind. Es konnten auf der Konferenz
zum Teil unterschiedliche Informations – und Wissensstände
hinsichtlich der Antragserstellung auf einen gemeinsamen
Stand gebracht werden und viele Detailfragen untereinander
besprochen werden. Intern ist festgelegt worden, dass für die
Vorbereitung des Antrages für die deutschen Fähren ein weiteres
Treffen im Auswärtigen Amt in Berlin erfolgen soll.
Des Weiteren ist auf der Konferenz die Bildung eines Weltverbandes
der Weltschwebefähren beraten worden, der maßgeblich
die weitere Antragsvorbereitung unterstützen soll. Die
entsprechenden Beitrittserklärungen sind dort vorberaten und
diskutiert worden, konnten jedoch wegen fehlender Übersetzung
und ungeklärter juristischer Folgen durch die deutschen
Teilnehmer noch nicht unterzeichnet werden. Es kann folgendes
Fazit der Konferenz gezogen werden: Es konnte wieder ein
wichtiger Schritt in Richtung Weltkulturerbetitel gemacht werden.
werden Gedenktafeln aus Messing vor den einstigen
Wohn- oder Geschäftsgebäuden oder ähnlich bedeutenden
Gebäuden verlegt. Weitere Informationen erhalten Sie unter
www.stolpersteine.eu.
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12. Dezember 2018 mit einer Anzeige dabei sein?
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