
STADT HEMMOOR
Hemmoor-Kugel am Rathaus
Ein wenig karg lag sie da, die Steinfläche zwischen Rathaus
und der Gaststätte Ohl´s auf dem Rathausplatz. Seit
kurzem schmückt nun eine so genannte „Hemmoorer Kugel“
oder „Hemmoor-Kugel“ mit einer Informationstafel diese
Fläche.
Bei einer Hemmoor-Kugel, auch Hemmoorer Gestein genannt,
handelt es sich um einen von Molluskenschalen (Muscheln)
durchsetzten Kalksandstein, der beim Rohstoffabbau für die
Hemmoorer Zementindustrie (Hemmoor-Zement AG, vormals:
Portland-Cementfabrik) in den Schichten über der Kreide in der
ehemaligen Kreidegrube, dem heutigen Kreidesee, der Stadt
Hemmoor gefunden wurde. Die Hemmoor-Kugel stammt aus
dem Erdzeitalter „Hemmoorium“, die eine Stufe innerhalb der
regionalen Einteilung des unteren Miozän in Mittel-und Norddeutschland
sowie Nordeuropa beschreibt. Das Hemmoorium
umfasst den Zeitraum vor ca. 15,5-19,25 Millionen Jahren und
erhielt diesen Namen durch den Fundort Hemmoor (Weitere Informationen
siehe unter: www.mineralienatlas.de).
Am Tag des Jubiläums „50 Jahre Hemmoor“ wurde die Informationstafel
zum Stein enthüllt. Der Stein wurde freundlicherweise
von den Geschäftsführern der Hemmoorer Grundstücks- und
Freizeit (HGF) GmbH, dem heutigen Eigentümer des Kreideseegeländes,
Herrn Gerd Kronberg und Herrn Ingolf Martens, zur
Verfügung gestellt. Dafür nochmals herzlichen Dank!
14 HEMMOOR MAGAZIN 29 / 2018
Bürgermeister Lasse Weritz, Stadtdirektor Dirk Brauer und
Ortsheimatpfleger Tjark Petrich (ganz rechts) und einer der
Spender der „Hemmoor-Kugel“, Herr Gerd Kronberg (2. von
rechts). Nicht auf dem Bild der 2. Geschäftsführer der HGF,
Herr Ingolf Martens.
Ausstellung über Frijo Müller-Belecke eröffnet
Das Obergeschoss in der Kulturdiele ist in den nächsten
Wochen wieder Ausstellungsraum einer bemerkenswerten
Ausstellung. Frijo Müller-Belecke, ein Bildhauer, der
„Kunst zum Anfassen machen wollte“ lebte von 1963 bis zu seinem
Tod am 05.Juli 2008 in Hemmoor. Hier, in seinem Atelier
in der Schützenstraße, entstanden die meisten seiner Werke.
Bekannt sind vor allem die besonders im norddeutschen Raum
auf vielen exponierten Plätzen sichtbaren Skulpturen, die aus
dem Leben gegriffene Momente festhalten und, wie der Künstler
es selbst ausdrückte „die gestressten Menschen für einen Moment
aus der Hektik unserer Zeit reißen sollen“. Das ist ihm mit
seinen Werken zweifellos gelungen. Seine Kunst wird im reinen
Wortsinne begriffen und berührt. Sie macht besonders Kinder
neugierig und ist für Urlaubsfotos und auch „Selfies“ eine gern
gewählte Kulisse.
Die Ausstellung Frijo Müller-Belecke – Bildhauer aus Hemmoor
– wurde am 09. August vor mehr als 100 Zuhörern eröffnet. Der
Arbeitskreis Kunst und Geschichte der Stadt Hemmoor, bestehend
aus Heinrich Brandt, Dr. Jürgen Duhme, Uwe Erdmann,
Rainer Globig und Heino Grantz, hat mit freundlicher Unterstützung
von Susanne Müller-Belecke eine sehenswerte Übersicht
über die Werke von Frijo Müller-Belecke geschaffen. Mit reichhaltigen
Informationen versehene Bilder im Posterformat, Entwürfe
und Abgussvorlagen erwarten den Besucher.
Als Folge der gut besuchten Ausstellungseröffnung wurde es
im Ausstellungsraum zeitweilig etwas eng.
Die Ausstellung ist im Obergeschoss der Kulturdiele „An der
Pferdebahn 55“ in Hemmoor noch bis zum 30. September
jeweils samstags und sonntags von 14:00 bis 17:00 Uhr oder
nach Vereinbarung bei Heino Grantz unter Tel.: 04771 - 2482
geöffnet. Der Ausstellungsraum ist nur über eine Treppe zu erreichen.